Beautiful Spring
2018, Fineart Print
Fineart Print, 120 x 86 cm (B x H)
Aufnahme Ort/Location: Hoh Chi Minh City, Vietnam
Auflage: Auflage 3 + 1 AP

‹Beautiful Spring› in ‹WELTEN› Galerie Béatrice Brunner Bern


Die Foto-Arbeit ‹Beautiful Spring› reflektiert das Zusammenspiel zwischen Schönheit und Kultur einerseits und Macht und Gewaltherrschaft andererseits. Hinter den ästhetisch-klaren Linien einer eleganten 1960er-Jahre-Kinoarchitektur mit ihren Accessoires wie freistehenden Drehsesseln und schallgedämpften Türen verbergen sich Schicksale, die an Shakespeare’sche Tragödien erinnern.
Im Mittelpunkt steht der Theater- und Kinosaal des «Wiedervereinigungspalastes» (Hội trường Thống Nhất) in Hoh Chi Minh City. Der 1962 als «Unabhängigkeitspalast» (Dinh Độc Lập) begonnene Neubau war vom damaligen Ministerpräsidenten Ngô Đình Diệm beauftragt worden, nachdem der alte Norodom-Palast von südvietnamesischen Piloten bombardiert worden war mit der Absicht, Diệm zu töten. Bei dem Angriff war niemand aus der Herrscherfamilie verletzt worden, ausser der Schwägerin des Präsidenten; doch auch sie hatte nur leichte Verletzungen erlitten. Anstatt das 1868 von den französischen Kolonialherren im Neobarock errichtete ‹Palais du Gouvernement-Général› sorgfältig zu restaurieren, erteilte Diệm den Auftrag, das Gebäude niederzureissen und durch einen neuen Palast im Stil der 1960er-Jahre zu ersetzen.
Der gewaltige Gebäudekomplex wurde vom Architekten Ngô Viết Thụ entworfen, der 1955 den ‹Prix de Rome› gewonnen hatte, und zeigt eine Synthese von klassischer und vietnamesischer Moderne.
Haus Nr. 13
2011, 8 Leuchtkästen in Serie
Werkangaben: 8 Lambda Prints jeweils 52,5 x 70 x 13 cm (H x B x T), Kästen in MDF Holz, weiss, Leuchtstoffröhren mit Starter,
Elektrokabel weiss, Steckerleisten weiss
Aufnahmeort/Location: Stadtvilla, Basel
Auflage: 3 + 1 AP

‹Haus Nr. 13› in ‹WELTEN› Galerie Béatrice Brunner Bern




Haus Nr. 13 besteht aus acht Leuchtkästen. Sie zeigen die Innenräume einer leerstehenden Stadtvilla. Die Räume sind charakterisiert durch Parkettböden, hölzernen Einbauschränke, ein schweres Holzgeländer. Die Leuchtkästen – selbst hölzerne Objekte – spiegeln den Moment, an dem die Räume von einem alten an einen neuen Benutzer übergehen.
Den Betrachtern sind Haus und Räume unbekannt, sie werden sie auch nie kennenlernen. Die Abwesenheit von jeglichen persönlichen Spuren macht sie zu einer perfekten Projektionsfläche: Diese Möglichkeit, eine eigene Geschichte zu erfinden, wird unterstützt durch Texte, die wie Filmtitel ins Bild hineinkomponiert wurden und die, durchgängig gelesen, von einem mysteriösen Mord berichten.
The work Haus Nr. 13, consists of eight light boxes that depict the interior of an empty house. The rooms are characterized by parquet flooring, wooden built-in closets and a heavy wooden railing. The light boxes, themselves wooden objects, show the moment when the rooms are handed over by the old user to the new.
The house is unknown to the visitor, and they will never know it. The absence of personal traces makes them the perfect projection screen. This perception is supported by texts, which have been inserted into the images like titles of a film, and when read continuously, describe a mysterious murder.